Sexualitätsunterstützung bei medizinischen Zuständen
Eine Krankheit verursacht oft drastische Veränderungen, auch im sexuellen Bereich. Welche Auswirkungen gibt es?
Körperliche Auswirkungen
Manche Krankheiten haben einen direkten Einfluss auf den Körper. Das ist zum Beispiel der Fall bei Störungen des Nerven-, Gefäß- oder Hormonsystems. Menschen, die darunter leiden, bemerken, dass ihr Körper nicht gut auf sexuelle Reize anspricht. Sie haben weniger Lust auf Sex oder werden beispielsweise bei Berührungen nicht erregt, obwohl sie es vor der Krankheit waren. Oder das Gefühl ist anders: Die Genitalien können weniger empfindlich sein und der Orgasmus kann weniger stark sein oder ausbleiben. Bei Männern kann es vorkommen, dass sie seltener eine Erektion haben und bei Frauen kann die Scheide weniger feucht werden. Diese direkten Einflüsse lassen sich in der Regel nicht entfernen, aber oft gibt es einen Weg, damit umzugehen. Wenn man Probleme hat, erregt zu werden, kann man nach zusätzlicher Stimulation suchen. Wie Fantasien, aufregende Geschichten oder Hilfsmittel wie ein Vibrator. Ein Gleitmittel kann auch zur Erregung beitragen und helfen, wenn eine Frau unter einer trockenen Scheide leidet.
Eine chronische Krankheit kann auch einen indirekten Einfluss haben. Mit anderen Worten, das Sexualleben ändert sich aufgrund der Symptome der Krankheit, wie Schmerzen, Steifheit, Müdigkeit, Energieverlust, Gleichgewichtsstörungen, Inkontinenz oder Lähmungen. Eine äußere Veränderung kann auch das Erleben der Sexualität beeinflussen.
Psychologische Auswirkungen
Eine Krankheit erfordert manchmal, dass jemand anders mit Sexualität umgeht. Dinge, die vor der Krankheit möglich waren, sind manchmal nicht mehr möglich. Das kann zu Gefühlen der Traurigkeit und Trauer führen ("Ich habe so viel verloren") oder zu Gefühlen des Ärgers ("warum ich?"). Wenn es jemandem schwerfällt, sich an die Veränderungen anzupassen und sie als Rückschritt sieht, kann das sein Sexualleben beeinflussen. Sex zu vermeiden ist eine häufige Reaktion. Es kann aber auch sein, dass jemand die Veränderungen als Herausforderung betrachtet, um nach verschiedenen oder neuen Wegen zu suchen, Sexualität zu erleben.
• Teilen Sie sexuelle Fantasien mit Ihrem Partner, in Situationen, in denen körperlich sehr wenig möglich ist.
• Sorgen Sie für Intimität und eine gute Atmosphäre. Zum Beispiel, indem Sie Interesse zeigen, sich gelegentlich berühren oder Komplimente machen.
• Entdecken Sie, welche Körperbereiche bei Berührung Erregung auslösen.
Verändertes Körperbild
Eine Krankheit kann auch dazu führen, dass sich jemand anders selbst sieht. Eine Person kann weniger sicher in Bezug auf ihren eigenen Körper sein oder sich unattraktiv finden, zum Beispiel aufgrund von Narben, Gewichtszunahme durch Medikamente oder Veränderungen im Aussehen. Das kann die Art und Weise beeinflussen, wie eine Person mit Sexualität umgeht. Wenn jemand negativ über sich selbst denkt, könnte er oder sie glauben, dass die (sexuellen) Einschränkungen größer sind als sie tatsächlich sind.
Sich mit dem neuen Körper vertraut zu machen und die schönen Seiten des Körpers wiederzuentdecken braucht Zeit, gerade weil man ständig mit dem Mangel konfrontiert wird. Wenn eine Person es schließlich schafft, sich wieder mit dem Körper vertraut zu machen, ist die Chance groß, dass sie auch offener für Sex und Intimität wird.
Unsicherheit
Es kommt auch vor, dass die Lust auf Sex nach einer erfolgreich behandelten Krankheit nicht zurückkehrt. Manchmal fühlen sich Menschen unsicher. Oder sie leiden unter der Angst vor zum Beispiel einem neuen Herzinfarkt oder einer neuen Gehirnblutung. Diese Ängste können auch bei dem gesunden Partner eine Rolle spielen. Eine bekannte Reaktion von Menschen, die lange k
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